Z U K U N F T ? 

Bürgermeister Dr. Gerhard Schulz
anlässlich der 250-Jahr-Feier:

"...Erinnerungen sind wach geworden, über eine schöne Kindheit und die Gegenwart wurde diskutiert. Aber nur das Handeln für die Zukunft wird es ermöglichen, dass Hohengrieben viele Jahre weiterlebt. Passivität in der Gegenwart, gepaart mit dem "Ich"-Gedanken wird Hohengrieben in den Schlaf, die Vergesslichkeit und Bedeutungslosigkeit versinken lassen. Aus heutiger Situation könnten sich zwei Entwicklungstendenzen abzeichnen:


Dr. Gerhard Schulz bei seiner Festrede
Wüstungsszenario:

Die jüngere Entwicklung zeigt einen rapiden Rückgang der Einwohnerzahl und die Überalterung der Bewohner. Die jüngere Generation hat das Dorf verlassen und kein Interesse an der Übernahme der Höfe... . Der beginnende Verfall der Bausubstanz wird ein weiteres Hemmnis und führt letztendlich zum Wüstfallen des Dorfes. Dies wäre ein nicht nur siedllungsgeschichtlich schwerwiegender Verlust, sondern auch die Bewohner dürften ein ureigenstes Interesse daran haben, eine solche Entwicklung abzuwenden.

Wochenend/Pendlerszenario:

Es deutet sich die Nutzung des Ortes als reine Wochenend- und Wohnsiedlung an. Einerseits ist die Fluktuation aus dem Ort zu sehen. Andererseits ist ein Interesse gestresster Städter zu spüren, die von den Vorteilen des Dorfes angezogen werden... . Die noch arbeitenden Einwohner pendeln nach außerhalb. Dieses trifft selbst für die Landwirtschaft zu. Hohengrieben wird nur noch zum ruhigen Wohnen und Schlafen genutzt. Landwirtschaftliche und gewerbliche Investitionen werden somit durch uns selbst indirekt "exportiert". Andererseits städtische Gestaltvorstellungen und Elemente importiert. Die jetzt anziehend wirkende Struktur wird durch diese Entwicklung selbst zerstört. Die Erhöhung der Einwohnerzahlen wird für die Belebung der Dorfgemeinschaft in ursprünglicher Form nur begrenzt förderlich sein.

... beide Szenarien stellen nur unbefriedigende Aussichten für das Dorf dar. Es gilt, mögliche Entwicklungen und andere Ansätze aufzuspüren und zu entwickeln. Lassen Sie uns wie Friedrich II. im Großen gehandelt hat, zukunftsorientiert mit weitem Blick denken und handeln für Hohengrieben. Stellen Sie sich nicht nur die Frage, was kann und was muss die Gemeinschaft, das Dorf mir geben, sondern fragen Sie, was kann und was muss ich der Gemeinschaft und dem Dorf geben."

Zitat eines Architekten und Historikers:

" ... dass mir die erneute Verwandlung Hohengriebens in eine (von mir aus temporäre) Wüstung lieber wäre, als eine Wochenendsiedlung mit finnischen Blockhütten, russisch-deutschen Datschen und Schweizer Chalets."

(Prof. Wenzel, 1995)

 
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